Veilchen hinter dichter
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Nach ungefähr einer Stunde kam Toms Wagen in Sicht und Tante Sally entdeckte ihn zuerst vom Fenster aus, als er etwa noch fünfzig Meter weit entfernt war.
"Ach, da kommt ja jemand! Wer das wohl sein mag? Ach Herrje, das ist ein Fremder! Jimmy," (das war eins von den Kindern) "lauf mal schnell und sag' der Liese, daß sie noch einen Teller mehr auf den Tisch stellt!"
Alles stürzte nun der Thüre zu, denn ein Fremder zeigt sich hier nicht alle Jahre, und wenn 'mal einer kommt, interessiert man sich für ihn sogar noch mehr, als für das gelbe Fieber! Tom war inzwischen vom Wagen gesprungen und befand sich schon halbwegs der Thüre zu, während der Wagen wieder der Stadt entgegenrasselte. Wir drückten uns in der Thüröffnung zusammen wie eine Herde Schafe und eins suchte immer das andre zu verdrängen. Tom hatte seine besten Kleider an und ein Auditorium vor sich und da fühlte er sich allemal ganz mächtig. Auch jetzt betrug er sich mit der ganzen großen Würde, über die er verfügte. Er schlich sich nicht linkisch und verschämt heran, nein, stolz und aufrecht schritt er einher, wie ein Calcutta-Hahn. Bei uns angelangt, lüftet er anmutig und zierlich seinen Hut, als wäre es der Deckel einer Schachtel, in der ein seltener Schmetterling säße, und fragt:
"Herrn Archibald Nichols habe ich wohl die Ehre vor mir zu sehen?"
"Nein, mein Junge," erwidert der alte Herr, "der bin ich nicht, das thut mir leid. Der Kutscher muß sich wohl geirrt haben, Nichols Farm ist noch etwa drei Meilen weiter. Aber nur herein, nur herein!"
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