Abendlicht vor Athenas
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Es war vielleicht zwölf Fuß breit und ungefähr fünfzehn bis sechszehn lang, ein starkes, solides Ding, das wir sogleich unter den Weiden versteckten, im Gedanken, daß es uns noch einmal vielleicht gute Dienste leisten könnte, was denn auch wirklich später gründlich der Fall war. Eines Nachts - Tags wagten wir uns nicht heraus - gerade ehe es zu dämmern anfing, sahen wir ein Haus, ein wirkliches Haus, aus Holz gezimmert, den Fluß herunter treiben. Wir natürlich drauf los, angelegt und zum untern Fenster hineingekrochen. Sehen konnten wir noch nichts, so machten wir denn unser Boot fest und warteten geduldig, bis es tagen würde.
Wir waren noch nicht an der Insel vorbei, als es hell genug wurde, um alles unterscheiden zu können. Wir sahen also in's Zimmer hinein, sahen ein Bett, einen Tisch, zwei alte Stühle und tausenderlei Dinge überall umhergestreut. In der Ecke lag etwas, das wie ein Mensch aussah, sich aber nicht rührte.
"Hollah, ihr da!" ruft Jim. Er regt sich nicht. Nun schrei' ich. Dann sagt Jim:
"Der nix schlafen, der sein tot. Du bleiben hier, Huck, Jim sehen nach."
Er geht, beugt sich über ihn, betrachtet ihn und sagt dann:
"Der sein tote Mann! Ja, warrafftig, un Kleider sein auch fort. Sein geschossen in den Rücken. Sein schon lange tot, vier Tag, fünf Tag. Komm' rein, Huck, aber nix hinsehen, sein schauderhaft - puh!"
Ich sah mich also nicht um. Jim warf ein paar alte Lumpen über die Leiche, hätte es aber nicht zu thun brauchen, mich zog's gar nicht danach hin. Alte, schmutzige Karten lagen auf dem Boden herum, alte Schnapsflaschen dazwischen, auch zwei schwarze Tuchmasken und die Wände waren mit dummen, verrückten Sprüchlein und Bildern bemalt, die einer mit Kohle drauf geschmiert hatte. Alte, zerrissene Kleidungsstücke, Männer- und Frauenkleider hingen herum, alte Hüte, eine fette, zerlumpte Kappe, eine zerbrochene Milchflasche für ein Kind, mit dem schmutzigen Lappenstopfen noch drin und sonst viel Schönes und Verlockendes lag und stand über- und untereinander gehäuft. Man sah, die Bewohner hatten nicht Zeit zu einem feierlichen Abschied von ihrem Heim gehabt, als sie es verließen.
Wir schleppten eine Menge Sachen in unser Boot; dachten, mit der Zeit ließe sich alles verwenden. Eine alte Blechlaterne, ein Metzgermesser, ein blitzhagelneues Taschenmesser, das in jedem Laden etwas wert gewesen wäre, eine Masse Talglichter, einen Blechleuchter, eine Geldkatze und eine Blechtasse, eine alte, zerfressene Bettdecke, ditto Pferdeteppich, einen Arbeitsbeutel mit Näh- und Stecknadeln, Garn,
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